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Lücken-Lyrik

Veröffentlicht am 29.03.2017

Gedichte von Peter Huchel und Günter Eich dienten als Vorlage, um neue Lyrik entstehen zu lassen. Herausgefilterte einzelne Worte inspirieren zu eigenen poetischen Gedanken.

Landkarte

 

Ich stehe hier und schaue

Von der Erhöhung kann ich den Flusslauf sehen

Das Grün der Wiesen leuchtet in der Sonne

Es ist alles so deutlich

Fast eine Landkarte

Ich gehe hinunter

Es ist leicht hier zu sein

 

Wo bist du?

Ist deine Landschaft hell oder liegt sie im Nebel?

Durchwanderst du einen Abgrund?

Schau zu mir!

Hier ist es hell!

Lass uns gemeinsam schauen und neu entdecken.

 

Gudrun Paul

 

(Günter Eich: Es gibt Wegweiser)

 


 

Sommer 

 

Mein Mund lobt den Sommer  

Die Dürre des August schenkt 

mir den Durst, schlürfend, genieße ich den Pastis.
 

Gestein, schartig, scharfkantig 

am Ufer des Meeres 

vor abendlichen Horizont glüht sich die Sonne hinunter. 

 

Unter knisterndem Sternenflimmern 

bin ich gelaufen, um hier zu hocken 

am nachtkalten Saum der Flut 

mit nackten Füßen, gefühlt 

die Sohlen, rissig und taub.  

 

Ich will mich rühmen, als Mensch 

Mit der Erde zu drehen 

Unter dem Firmament der Weite 

mit dem Schweigen zu singen 

in ewiger Dauer gefangen. 

 

Ursula Ziemsen

 

( Peter Huchel: Sommer)

 

Die Gedichte entstanden in der Kreativen Schreibnacht am 7.3.2017: Poesie to go

 

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