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Zartes Fleisch von Botero

Veröffentlicht am 17.01.2013

Schwellende Formen, rosige Haut, gespitzte kleine Mündchen, melancholisch blickende Äuglein: sinnlich locken Fernando Boteros kurvenreiche Schönheiten in dem nach ihm benannten Museum in Bogota.

Über 130 Bilder von ihm sind hier zu sehen, eines erstaunlicher als das andere. Die drallen Körper, die die Dreidimensionalität des Raumes ausladend verdeutlichen, werden bestaunt von dünnen Besuchern, schlanken Mädchen und leidlich gut erhaltenen älteren Damen. Draußen, auf der "Septima", wo das Leben quirlige Wellen schlägt, kann man sie dann sehen, die für den Maler Modell gestanden haben mögen. Latinafrauen, in hautenge Jeans hineingegossen.

Wer Botero kennt, wird sie mit wohlwollendem Blick bewundern. Und die Kolumbianerinnen scheinen ohnehin in ihrem fülligen Körper, gekrönt von einem wogenden Busen, zu ruhen. Stolz wie Fregatten segeln sie hocherhobenen Hauptes durchs Menschenmeer, auf spitzen Stöckeln trippelnd, während wir mit krummem Rücken, bequemen Hosen und robusten Tretern hinterher latschen. Beneidenswerte Selbstsicherheit!

Von Gesine Hirtler-Rieger

 

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